Erstellung
Vor der Erstellung von Applikationen muss eine Verbindung zum Site-Server hergestellt werden.
Anschließend kann der Tab Create Application ausgewählt werden.
Die Erstellung einer Applikation erfolgt in drei Schritten.
- Installationsquelle auswählen (Select Source)
- Eigenschaften der zukünftigen Applikation anpassen, wenn erfolgreich
- Applikation erstellen (Create Application)
Installationsquelle auswählen
Nach dem Klick auf den Button Select Source öffnet sich ein spezieller Datei-Browser, der keine lokalen Laufwerke, sondern Freigaben kennt.
Innerhalb dieses Datei-Browsers kann die Installationsquelle ausgewählt werden.
Der SCCM Application Manager unterstützt folgende Installationsquellen:
- Windows Installer Dateien (*.msi, *.mst)
- Ausführbare Dateien (*.exe)
- PowerShell-Skripte (*.ps1)
- Kommandozeilen-Skripte (*.cmd)
- VS-Skripte (*.vbs)
Nach der Bestätigung mit OK wird versucht, die Eigenschaften der Installationsquelle auszulesen und im Bereich Source Properties einzutragen.
Ob das Auslesen aller Eigenschaften aus Installationsquellen funktioniert, hängt von bestimmten Faktoren ab:
- Bei einer MSI-Datei können alle Eigenschaften ausgelesen werden, da sie verpflichtend sind.
- Bei ausführbaren Dateien (*.exe) hängt es davon ab, ob der jeweilige Hersteller dafür gesorgt hat, dass die entsprechenden Eigenschaften im Header der Datei eingetragen wurden. Wenn nicht, müssen diese Eigenschaften innerhalb der Source Properties von Hand nachgetragen werden.
- Bei allen Skripts (*.ps1, *.cmd, *.vbs) ist das abhängig davon, ob reguläre Ausdrücke für die jeweiligen Skript-Typen hinterlegt wurden, siehe dieses Kapitel. Wenn nicht, müssen diese Eigenschaften innerhalb der Source Properties von Hand nachgetragen werden.
Bei der Arbeit mit geskripteten Installationen wird zusätzlich das ausgewählte Skript angezeigt.
Das angezeigte Skript ist zunächst schreibgeschützt, kann aber nach dem Anklicken des Buttons Edit Script bearbeitet und mit Save Script gespeichert werden.
Installationsquellen ohne Produktcode
Normalerweise wird ein Produkt anhand seines Produktcodes erkannt. Dieser Produktcode, z.B. {894124B6-B1FF-4911-9BE0-8018E97167E2}, ist in der Registrierung eingetragen unter:
HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Uninstall\{894124B6-B1FF-4911-9BE0-8018E97167E2}
Es existieren aber auch Installationsroutinen, die den Namen eines Produkts oder irgendetwas anderes dort eintragen:
Für diesen Fall ist das Feld Uninstall Registry Key innerhalb der Source Properties vorgesehen. In dieses Feld kann entweder von Hand oder mittels regulärem Ausdruck, mit dessen Hilfe der Wert aus einem Skript ausgelesen wird, der entsprechende Wert eingetragen werden.
Handelt es sich nicht um eine MSI-Installation und ist im Feld Uninstall Registry Key ein Wert eingetragen, überschreibt dieser den Wert von GUID bei der Erstellung der Applikation.
Eigenschaften der zukünftigen Applikation anpassen, wenn erfolgreich
Innerhalb der Dropdown-Liste Deployment Option können verschiedene Ankündigungsoptionen ausgewählt werden:
- One install deployment, one uninstall deployment (Standard)
(Eine Installationsankündigung, eine Deinstallationsankündigung) - Two install deployments, one uninstall deployment
(Zwei Installationsankündigungen, eine Deinstallationsankündigung) - One install deployment, no uninstall deployment
(Eine Installationsankündigung, keine Deinstallationsankündigung) - Two install deployments, no uninstall deployment
(Zwei Installationsankündigungen, keine Deinstallationsankündigung) - No deployments, application or package only
(Keine Ankündigungen, nur Paket)
Applikationserstellung für Geräte (Devices) oder Benutzer (Users)
Bei der Erstellung von Applikationen kann angegeben werden, ob die dazugehörigen Sammlungen für Geräte (Device Collections) oder für Benutzer (User Collections) angelegt werden sollen. Hierzu muss vor dem Anlegen der Applikation die entsprechende Option ausgewählt werden.
Zulassen, dass Endbenutzer die erstellte Anwendung reparieren dürfen
Die Erstellung einer Anwendung mit Reparatur-Befehlszeile wird über die Checkbox Use Repair Option aktiviert. Benutzern wird im Software Center eine Option zum Reparieren der Anwendung angezeigt.
Wurde der SCCM Application Manager im Vorfeld ausreichend konfiguriert (siehe globale Konfiguration, Applikationskonfiguration und Application Return Codes), sind die nachträglichen Anpassungen minimal. Hier reicht oft ein Blick auf die Source Properties, ob diese vollständig ausgelesen wurden.
Werden Änderungen im Bereich der Source Properties vorgenommen, haben diese Änderungen direkten Einfluss auf die Application Properties. Das sind jene Eigenschaften, die bei der Erstellung der Applikation verwendet werden.
Soll die Applikation später im Software Center auf dem Client erscheinen, sollten folgende Einstellungen berücksichtigt werden:
- Die [Un]Install Offer Type Ids sollten auf Available stehen.
- Die Applikation sollte ein Icon File besitzen, das hinzugefügt werden kann. Die Mindestgröße dieses Icons muss mindestens 32 x 32 Pixel betragen, da das Ergebnis im Software Center auf dem Client sonst unschön aussieht. Darüber hinaus darf das Bild max. 250 x 250 Pixel groß sein.
Seit der Einführung von Microsoft® System Center Release 1710 werden größere Symbole nicht mehr verzerrt dargestellt. Nähere Informationen dazu siehe hier.
Angepasst werden können alle Application Properties, die weiß hinterlegt sind. Grau hinterlegte Eigenschaften können entweder indirekt über die Source Properties geändert werden, oder ihre Werte sind global hinterlegt (siehe globale Konfiguration und Applikationskonfiguration) und müssen dort verändert werden.
Im Tab Return Codes können zusätzliche Rückgabewerte definiert werden und im Tab Detection Rules können Vorlagen für Erkennungsregeln (siehe Applikationskonfiguration) ausgewählt oder angepasst werden.
Lokalisierte Beschreibung anpassen
Ab der Version 3.0.1.0 unterstützt der SCCM Application Manager mehrzeilige Lokasisierte Beschreibung (Localized Description)
Applikation erstellen
Bevor eine Applikation erstellt wird, sollte überprüft werden, ob alle Einstellungen richtig vorgenommen wurden. Der Button mit dem grünen Haken () gibt Auskunft darüber. Wird dieser angeklickt, werden alle Einstellungen überprüft. Innerhalb der Statusmeldungen werden etwaige Fehler angezeigt. Eine Applikation wird in diesem Fall noch nicht angelegt.
WMI Daten
Mit der Erstellung der Applikation wird im WMI ein Eintrag gesetzt, mit dem der SCCM Applikation Manager erkennt, dass die Applikation mit dem SCCM Applikation Manager erstellt wurde. Nur Applikation mit diesem Eintrag werden im SCCM Applikation Manager angezeigt.
Der Eintrag wird im WMI-Namespace root/SMS/site_{SITECODE} in der WMI-Klasse SMS_ContentPackage erstellt.
Für jede mit dem Applikation Manager erstellt Applikation, wird der Eintrag in die WMI-Eingenschaft "ISVString" gechrieben.
Der Eintrag ist wie folgt aufgebaut (Kursiv = Placeholder):
SCCMApplicationManager.DEVICE:Hersteller|Anwendungsname|Version|Sprache|{GUID}
Beispiel:
SCCMApplicationManager.DEVICE:IGOR PAVLOV|7-ZIP|23.01|ENGLISH|{138B78E5-6154-2856-1BF0-A4B38BDD0901}